Thomas Enzinger | Regisseur

Die erste Premiere der Saison beschert der Volksoper Wien einen ungetrübten Erfolg. Regisseur Thomas Enzinger erzählt „Wiener Blut“ mit kluger Ironie...
Seine Inszenierung an der Volksoper setzt bei den Klischees an, zeigt schon bei der Overtüre touristische Wienbilder, die allerdings ins Groteske verdreht sind. Marionettenhaft stehen Kaiser Franz Joseph, der goldene Schani aus dem Stadtpark und ein Kitsch-Mozart auf der Bühne, während ein „Ausrufer“ wie aus Wedekinds Lulu das Publikum zum Reigen einlädt...
Bombensichere Gags... flott und stimmig... klug integrierte auftauchend Figuren...
Drunter sind ein zigarrenrauchender Freud, der Maler Markart, dessen Gämälde auch auf den behutsam zwischen gutem Witz und fast so gutem Geschmack austarierten Kulissen prangen... scharfzüngige Couplets, die Wolfgang Böck sang...
An diesem Abend kann jeder ein Wiener werden.
DER STANDARD

Es kann wohl kaum ein Zufall sein, das Thomas Enzinger einen so guten Operettenruf hat. Denn mit seiner Inszenierung von „Wiener Blut“ an der Volksoper kann er wohl kaum etwas anderes als Erfolg haben.
Enzinger versteht sich auf den gekonnt serviertem wiener wie dem Operettenschmäh. Das Tempo stimmt, und die vielen kleinen textlichen Anspielungen auf die politische, soziale und finanzielle Ggenwart sitzen. Was Enzinger macht ist gelungenes Volkstheater im doppelten Sinn: das soziale Oben und das Unten werden vermischt...
Von Freud, Sissi und ihrem Liliputanerkaiser bis zum goldenen Johann Strauß und dem Straßenmusikanten Mozart tummelt sich alles, was Rang und Namen hat...
SALZBURGER NACHRICHTEN

Ja, es geht. Man kann Operette heutig, modern und dennoch werkgetreu auf die Bühne bringen. Verantwortlich dafür ist Regisseur Thomas Enzinger, der den Mythos „Wiener Blut“ und zugleich die Wiener Seele seziert...
Da tänzelt Sigmund Freud durch die Reihen, notiert sich die Neurosen, Gustav Klimt malt, Alt-Österreich wird durch Sisi und Franz Joseph repräsentiert. Jedes Wien-Klische - hier wird´s Ereignis und großartig persifliert. Enzinger lässt nichts aus. Und auch Schani Strauß steigt von seinem Denkmal-Sockel, nimmt die Fidel in die Hand, geigt fröhlich auf und lässt den Flachmann munter kreisen.
Das alles ist klug, witzig, bunt, böse und zudem herrlich anszuschauen, allein die überdimensierten Sträuße samt Gartenlauben-Eiern (Bühne Toto) sind ein genialer Einfall.
Und Enzinger rückt die Operette auch in die Nähe zu Nestroy, er schaut den Wienern auf sprichwörtliche Maul, entlarvt das gar nicht goldene Wiener Herz als mörderische Schlangengrube. Kompliment.
KURIER

Eine Inszierung voll Esprit und Wiener Charme. Selbst Johann Strauß und Adolf Müller hätten ihre wahre Freude gehabt, denn schöner kann man Operette nicht inszenieren.
Der Regisseur Thomas Enzinger, natürlich ein Wiener, hat ein Händchen für Operetteninszenierungen, mit denen er sich nicht nur in Deutschland, sonder auch in Wien einen guten Namen gemacht hat.
Sein Einfallsreichtum mit geistigem Witz gepaart, seine Vorstellungen von Bühne, Kostüme und Licht, die Idee des Zusammenspiels zwischen Solisten und Ensemble, die kleinen psychologischen Versteckspiele, die unter anderem auf charmante Art die Wiener Dekadenz zum Ausdruck bringt, der derbe Dialekt eines Proletariats, dieser ganze Mix des echten Wieners, gerührt und geschüttelt, ist ohne Zweifel hervorragend in Szene gesetzt.
Viel wurde entstaubt von Thomas Enzinger, und doch blieb er dem Operettenglanz treu. Die Produktion ist voller Kraft, voller Glut, eben das Wiener Blut und verspricht ein Dauerbrenner zu werden. Viel Applaus und Standing Ovations.
NEUE MERKER

Eine einfallsreiche Inszenierung von „Wiener Blut“ hat Thomas Enzinger für den Saisonauftakt an der Wiener Volksoper geschaffen. Er hat das Stück neu eingerichtet und mit geistreichen Anspielungen aus der Literatur und dem modernen Alltag versehen...
KLEINE ZEITUNG

Von Liebe und von Trieben
Regisseur Thomas Enzinger verortet das Stück im überhöhten Fin de Siècle-Ambiente.Dass er ein Händchen für’s Geschichten erzählen hat, das zeigt der Abend genauso wie sein Talent, die Geschichte zu karikieren, zu ironisieren und sie satirisch zu nehmen.
Die Freude ist dem Ensemble anzumerken...
Das Publikum zeigte sich für diesen insgesamt rundum gelungenen Operettenabend mit langem, begeistertem Beifall sehr dankbar.
OPERNNETZ.de

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